Kinderstelle

Kinderschutz in den Zufluchtswohnungen

kindarm


Auch die Kinder der Bewohnerinnen unserer Einrichtung haben häufig Gewalt erlebt und erlitten. Entweder wurden sie selbst bedroht, geschlagen, misshandelt oder missbraucht, oder sie waren Zeugen der Gewalt und Aggressionen gegen die Mutter oder Geschwister. Dies bedeutet, dass Kinder in den Zufluchtswohnungen sowohl Zeugen als auch Opfer von Gewalt sind.

In den allermeisten Fällen haben die Mütter gemeinsam mit ihren Kindern den gewalttätigen Partner verlassen. Häufig waren Übergriffe auf die Kinder der Auslöser für die endgültige Entscheidung zur Flucht und Trennung.

In den vergangen Jahren hat die Aufmerksamkeit für das Thema Kinder als Opfer von Häuslicher Gewalt zugenommen. Kinder haben die schwächste Position innerhalb einer Familie mit Häuslicher Gewalt. Sie können die Gewaltsituation selten selbstständig verlassen und sind gleichzeitig schutzbedürftig und abhängig.


Seit Januar 2014 gibt es bei ZUFF eine eigenständige Mitarbeiterin, die in ihrer Zuständigkeit parteilich für die Kinder unserer Bewohnerinnen arbeitet. Mit Hilfe dieser Unterstützung ist es möglich, den Kindern bei der Bewältigung der Gewalterfahrung zu helfen und diesen Prozess angemessen zu begleiten. Methodisch wird mit den Kindern in einem traumapädagogischen und spieltherapeutischen Rahmen gearbeitet.

Zur Bearbeitung der Belastungen durch Häusliche Gewalt benötigen Kinder einen eigenen geschützten Raum. Grundsätzlich sind Kinder mit geduldiger professioneller Hilfe in der Lage, das Erlebte zu verarbeiten. Es besteht damit eine Chance, im zukünftigen Leben der Kinder den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.

Die Mitarbeiterin der Kinderstelle ist auch Ansprechpartnerin für die Probleme der Mütter. Sie steht ihnen für Beratung und Begleitung zur Verfügung.
Die Einheit Mutter und Kind wird bei Zufluchtswohnungen für Frauen von Anfang an als solche gesehen und unterstützt. Alle Maßnahmen und Vorgehensweisen werden mit der Mutter besprochen und dienen der Förderung dieser, für das Kind so lebenswichtigen Bindung.

Das Ergebnis einer solchen zeitnahen und fachlich kompetenten Unterstützung von Mutter und Kind ist eine schnelle Stabilisierung. Viele typische Verhaltensmuster und Strategien, die dem Selbstschutz nach einer Gewalterfahrung in der Familie dienen, können so dauerhaft vermieden werden.